Penelope la casta
Alessandro Scarlatti, Matteo Noris (Neapel 1696)
Ein Aufführungsprojekt der Opernklasse und der Klasse Maestro al cembalo der Schola Cantorum Basiliensis
28. Mai – 3. Juni sowie 18. – 21. November 2009, Basel, Wettsteinsaal
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Die Musikalien-Bestände der Sing-Akademie zu Berlin galten nach dem Zweiten Weltkrieg als vermisst. Erst die Wiederentdeckung im Jahr 1999 in Kiew machte die neuzeitliche Uraufführung von Penelope la casta an der Schola Cantorum Basiliensis möglich: unter den Noten befand sich eine vollständige handschriftliche Partitur dieser frühen Scarlatti-Oper.
(c) Susanna Drescher
Dreifache Nennung im Jahrbuch 2009 der Opernwelt in den Sparten Wiederentdeckung und Nachwuchskünstler (Flavio Ferri Benedetti)
musikalische Einstudierung: Andrea Marcon; Regie: Manfred Weiss;
Konzept, Projektleitung, Dramaturgie: Christine Fischer
(c) Susanna Drescher
Das Team der SNF Förderungsprofessur Christine Fischers lieferte mit umfangreichen Recherchen zum historischen und aufführungspraktischen Umfeld der neapolitanischen Uraufführung den wissenschaftlichen Hintergrund einer Hochschulproduktion, die Barockoper informiert vermittelt, ohne zu „rekonstruieren“.
(c) Susanna Drescher
Frei nach dem Motto „Homer einmal anders“ werden die Konflikte um die Heimkehr des Odysseus auf die Bühne gebracht: Wegen zahlreicher Freier, die seine Frau bestürmen, wird der von der Irrfahrt zurückgekehrte Odysseus von Eifersucht übermannt. Er beschliesst, ihre Treue auf die Probe zu stellen indem er ihr, verkleidet als sein eigener Diener, die Nachricht seines Todes überbringt. Im Wechselspiel weiterer verdeckter Identitäten, im lebhaften Miteinander von ernsten und komischen Rollen und im Austausch von mehreren fingierten und echten Liebesbriefen wird der Wettstreit um den vermeintlich leeren Thron zu einer facettenreichen Verwechslungsgeschichte, die sich schliesslich in Wohlgefallen löst. Vielfältige kurze Arienformen und detailliert auskomponierte Rezitative geben einen Einblick in die wenig aufgeführte Opernpraxis des späten 17. Jahrhunderts.
(c) Susanna Drescher
(c) Susanna Drescher