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Online-Musikfestival Szenenwechsel der Hochschule Luzern - Musik

29. – 31. Januar 2021
Re-Mix: Eine Re-Tour in die Zukunft

Der Szenenwechsel 2021 lässt Praxis und Forschung der Hochschule Luzern – Musik in einen Dialog treten, in welchem die unterschiedlichen Dimensionen von Re-Mix gemeinsam erkundetwerden. Das Vermischen von «innen» und «aussen» im Schaffensprozess, die vielfältigen Stimmen, die sich in ihm manifestieren und ihn perspektivenreich erforschen, haben sich auch auf die Veranstaltungsformate ausgewirkt. In Zeiten der Pandemie wird das Festival kostenlos im Stream durchgeführt. Damit wird zugleich auch ein Blick in das Innere des neuen Hochschulgebäudes auf dem Kampus Südpol geworfen, das die vier Institute und alle Leistungsbereiche unter einem Dach zusammenführt. In diesem Remix bündeln sich Kreativität und Geist des Departements Musik. Die einzelnen Programmpunkte werden unter Berücksichtigung des Corona-Schutzkonzeptes in den Räumlichkeiten des Departements Musik ohne Publikum vorab aufgezeichnet.

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Freitag, 29.01.2021, 17:30 – 20:00 Uhr                                                                                                                                                                                                                                       

Re-Work

Zwischen den beiden Fassungen von Johannes Brahms’ Klaviertrio liegen 35 Jahre Lebenszeit. Die Überarbeitung des 1854 entstandenen Stücks war derart tiefgreifend, dass sie auch als Neukomposition bezeichnet wurde. Mit der frühen Version ging Brahms1889 scharf ins Gericht: Er habe das Klaviertrio «noch einmal geschrieben» berichtet er,und verweist: «So wüst wird es nicht mehr sein wie früher – ob aber besser?»

Die Eigenbearbeitung wird zu einer Neuperspektivierung des eigenen Schaffens, aberauch von dessen Vorgängern; und nimmt das Weiterleben des Klaviertrios in seinen künstlerischen Rezeptionen auf andere Weise vorweg.

Im Konzert erklingen beide Fassungen des Klaviertrios, zwischen denen ein Roundtablestattfindet, bei dem den inneren Stimmen des Komponisten Brahms und Kompositionsprozessen im Gespräch mit Expert*innen nachgespürt wird.

 

Johannes Brahms (1833 – 1897)

Klaviertrio H-Dur, op. 8 für Violine, Violoncello und Klavier (zweite Fassung von 1889/90)

Mikalai Semiankou,Violine Mara Lobo, Violoncello Maria Anikina, Klavier

Benjamin Moser, Einstudierung

 

Roundtable

Prof. Dr.  Antonio Baldassarre, Leiter Forschung & Entwicklung

Janina Klassen, Hochschule für Musik Freiburg i. Br.

BenjaminMoser, Dozent

Philipp Teriete, Dozent

Moderation und Konzeption: Dr. Christine Fischer, Senior wiss. Mitarbeiterin

 

Johannes Brahms (1833 – 1897)

Klaviertrio H-Dur, op. 8 für Violine, Violoncellound Klavier (erste Fassung von 1854)

Mireia Coma Casellas, Violine

Lucade Falco,Violoncello

Daria Vasileva, Klavier

Benjamin Moser, Einstudierung             

 

Freitag, 29.01.2021, 20:15 - 22:30 Uhr
 
Re-Blend
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20:15 – 21:00 Uhr

Thema im Fokus #1: Remix und Recht

Mittlerweile braucht es nicht mehr viel an spezifischer Ausstattung, um selbst zur «Remixer*in» zu werden: Einiges, was an Werkzeug dazu nötig ist, lässt sich im Internetfrei beziehen. Aufgrund der weiten Verbreitung und Allgegenwart von Remixes wird das Neuabmischen von Musik darum auch als Neue Volksmusik bezeichnet.

In einem Gespräch mit Fachpersonen aus dem Bereich Musik- und Urheberrecht werden einige der juristischen und kreativitätsbezogenen Fragen gestellt, die sich aus dem Neuverwenden von Musik ergeben. Das weit verbreitete Verständnis von Copyright undUrheberrecht stösst angesichts der Vielfalt der Remix-Praktiken an seine Grenzen. Ob undwie Musik neu verwendet werden kann und darf, wird laufend neu verhandelt, und ist Gegenstand der Diskussion mit Kurzinputs der Expertinnen und Experten.

 

Chantal Bolzern, Rechtsanwältin und Mediatorin (Beutler Künzi Stutz AG), spezialisiert auf Urheber- und Verlagsrecht

Andreas Thiele, Leiter der AbteilungInternationale Angelegenheiten, Stellvertretender Direktor Unternehmensentwicklung, GEMA-Zentrale München

Dr. Georg Fischer, Journalist und Soziologie, Berlin

im Gespräch mit Dr. Christine Fischer, Senior wiss. Mitarbeiterin

 

21:15 – 22:30 Uhr

Volksmusik-Konzert

Werke von Albin Brun, Karin Streule, Markus Flückiger, Nadja Räss u.a.

Mitwirkung von Studierenden der Bereiche Volksmusik, Jazz und Klassik:

Augustin Martz, Elena Huber, Helen Maier, Violine

Florian Gass, Dominik Furger, Schwyzerörgeli

Andrea Küttel, Dayana Pfammatter, Nadja Räss, Jodel

Hanna Camenzind, Oboe

TobiasKünzli, Akkordeon V

alerio Wenger Bass

Patricia Draeger, Leitung

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Samstag, 30.01.2021, 14:00 – 14:40 Uhr

Re-Vive

Die Kirchenmusik-Studierenden machen die Praxis der Bearbeitung in einer stilistischen Bandbreite von der Renaissance bis zur Gegenwart lebendig. Dabei steht mit demgregorianischen Choral eine der ursprünglichsten Formen der abendländischen Musik im Mittelpunkt. Von Beginn der Überlieferung an machen Bearbeitungen einen bedeutenden Teil des Orgelrepertoires aus. So wird Ensemblemusik jeglicher Besetzung auf die Orgelübertragen und erfährt in den Möglichkeiten des Instruments eine neue Deutung. Ebenso stellen die kompositorische und improvisatorische Bearbeitung einstimmiger Melodienzentrale organistische Fertigkeiten dar.

 

Hans Buchner (1483 – 1538)

«Resurrexi et adhuc tecum sum»

Kompositorische Bearbeitung des gregorianischen Osterintroitus

 

Paul Hofhaimer (1459 – 1537)

«Nach Willen dein»

«Ade mit Leid»

Liedsätze bearbeitet für Tasteninstrument von Hans Kotter (1485 – 1541)

 

Hans Leo Hassler (1564 – 1612)

«Mein Gmüth ist mir verwirret»

«Feinslieb, du hast mich gfangen»

Liedsätze bearbeitet für Tasteninstrument von Mathias Louis Sørbø

 

Mathias Louis Sørbø

«Victimae paschali laudes»

Improvisatorische Bearbeitung der gregorianischen Ostersequenz

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Mathias Louis Sørbø, Student Bachelor Kirchenmusik (Erasmus)

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Johann Sebastian Bach (1685 – 1750)

«Wachet auf, ruft uns die Stimme» BWV 645

«Kommst du nun, Jesu, vom Himmel herunter» BWV 650 Kantatensätze bearbeitet fürOrgel von Johann SebastianBach

 

Sergej Prokofjew (1891 – 1953)

Toccata op. 11

Klavierwerk bearbeitet für Orgel von Jean Guillou (1930 – 2019)

 

Anastasiia Kovbyk, Studentin Major Kirchenmusik

 

Klassen Suzanne Z'Graggen (Orgel) und Johannes Strobl (Improvisation)             

 

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Samstag, 30.01.2021, 15:00 – 17:30Uhr                                                                         Re-Source

«Die Idee wird zu einer Maschine, die die Kunst macht» ist eine der zentralen AussagenSol LeWitts, mit der der Künstler in den 1960er Jahren eine neue Kunstrichtung prägte. In der Concept Art war die Idee zentral, die konkrete Ausführung rückte in den Hintergrund. In seiner radikalen Reduktion wurde dieser Kunstansatz zur Provokation schlechthin – und somit auch politisch wirksam.

Aus den Bildenden Künsten hervorgegangen, hatte die neue Kunstauffassung wichtigeAuswirkungen auf die Musikszene, denen im Konzert «Nothing is real» nachgespürt wird.

In einem einleitenden Gespräch mit zwei der bedeutendsten Vertreter*innen der fächerübergreifenden Remix-Forschung, David Gunkel und Margie Broschke, geht es umdas Verhältnis von alt und neu, Original und Plagiat sowie Kopieren als kulturelle Praxis.

 

15:00 – 15:45 Uhr

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Thema im Fokus #2: Remix und Theorie

Prof. Dr. David Gunkel, Northern Illinois University Dr. MargieBorschke,MacQuarieUniversity,Sydney

im Gespräch mit Dr. Christine Fischer, Senior wiss. Mitarbeiterin (in englischer Sprache)

 

16:00 – 17:30 Uhr

«Nothing is Real»

 

Peter Ablinger (*1959)

aus «VoicesandPiano» for Piano and Tape

Hanna Schygulla, Alvin Lucier

Ana Velinovska, Klavier

 

Johannes Kreidler (*1980)

Fremdarbeit für Flöte, Violoncello, Schlagzeug, Keyboard, Moderator

Rebecca Blau, Flöte

Charlotte Lorenz, Violoncello

Aya Masui, Schlagzeug

Pierre Delignies Calderón, Keyboard

Johannes Kreidler, Moderation

 

Alvin Lucier (*1931)

Nothing is real for Piano and amplified Tea Pot

Pierre Delignies Calderón, Klavier und Teekanne

 

Peter Ablinger (*1959)

aus «VoicesandPiano» for Piano and Tape

Orson Welles, Mother Theresa

Pierre Delignies Calderón, Klavier

 

Bernhard Lang (*1957)

aus DW16, Songbook I: Watchtower, Count_2_4 für Gesang, Saxophon, Keyboard/Klavier, Schlagzeug

Emilie Inniger, Gesang

Juan Contreras, Saxofon

Ana Velinovska, Keyboard und Klavier

Aya Masui,Schlagzeug

 

 

18:30 – 20:45Uhr                                                                                                                                                                                                                  Re-Create

Arrangieren und neu färben – was Gil Evans mit Musik gemacht hat, bezieht sich auch aufTechniken, die in der Bildenden Kunst angewandt werden. Rachel Mader und Christine Fischer unterhalten sich über Gemeinsamkeiten und Unterschiede von künstlerischem Vorgehen in Musik und Bildender Kunst im Zeitalter von Re-mix.

 

18:30 – 19:15 Uhr

Thema im Fokus #3: Remix in Bildender Kunst und Musik

Prof. Dr. Rachel Mader, HSLU Design & Kunst

Dr. Christine Fischer, Senior wiss. Mitarbeiterin

 

19:30 – 20:45 Uhr

 

Staying Cool with Gil Evans

Geprägt vom Sound des Claude Thornhill Orchestra war Gil Evans einer der ersten Arrangeure, der Bigband-Jazz mit orchestralen Klangfarben kombinierte. Mit seinemunverwechselbaren Stil wurde er zu einer der prägendsten Figuren seiner Zeit. Esentstanden nicht nur die legendären Aufnahmen mit Miles Davis; zahlreiche andere Musiker*innen, von Cannonball Adderley und Kenny Burrell über Astrud Gilberto bis zu Sting, wussten seinen Sound zu schätzen!

Die Big Band der Hochschule Luzern spielt Arrangements und Kompositionen von Gil Evans aus den1940er bis 1960er Jahren.

 

Big Band der Hochschule Luzern

Michael Koller, Isabella Bleisch, Lucas Hardy, Maurice Storrer, Manuel Oberson, reeds

Nicolas Jäger, Martin Gilgen, Pablo Bösch, Jürg Zimmermann, trumpets

Simon Ruckli, Maximilian Weber, Jasmin Lötscher, Giovanni Capelli, trombones

Fabian Rügge, guitar

Jakob Reitinger; piano

Valerio Wenger, bass

Hannes Junker, drums

David Grottschreiber, director

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Sonntag, 31.01.2021, 10:00 – 13:00 Uhr

 

Re-Search

Die klingende Online-Forschungsveranstaltung Re-Search des diesjährigen Szenenwechsels spürt der Chaconne in d-Moll von Johann Sebastian Bach im Austauschzwischen Praktiker*innen und Theoretiker*innen nach. In den forschenden Beiträgenremixen wir die Perspektiven auf eine der zentralen Kompositionen des klassischen Instrumentalmusik-Kanons und lernen dabei nicht nur die Chaconne, sondern auch Johann Bach von neuen Seiten kennen. Die musikalischen Beiträge und Statements werden gestreamt, gleichzeitig wird einen digitaler Raum (über Zoom, nur mit Anmeldung) zur Diskussion der Beiträge zur Verfügung stehen.

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10:00 Uhr, Begrüssung

Prof. Dr. Antonio Baldassarre

Dr. Christine Fischer

 

10:05 Uhr, Pre-Talk

Prof. Dr. Dr. h. c. Peter Wollny, Direktor des Bach-Archivs Leipzig und Gastprofessor an der Hochschule der Künste Berlin im Gespräch mit Dr. Christine Fischer

 

10:25 Uhr, Musik

Johann Sebastian Bach (1685 – 1750) Chaconne in d-Moll aus der Partita No 2 BWV 1004

Renato Wiedemann, Solovioline

 

10:40 Uhr, Statement mit Musik: Chaconne und Passacaglia

Prof. Dr. Leyla Shayegh, Schola Cantorum Basiliensis FHNW

 

10:50 Uhr, Diskussion

 

11:05 Uhr, Statement: Bachs Ciaccona BWV 1004. Ein Tanz?

Dr. Hanna Walsdorf, Hochschule für Musik und Theater «Felix Mendelssohn Bartholdy» Leipzig

 

11:15 Uhr, Statement: Where do Chaconne and Passacaglia come from?

Prof. Dr. Susan McClary, Case Western Reserve University

 

11:30 Uhr, Musik

Johann Sebastian Bach (1685 – 1750)

Transformation I für 4 Violen (2000), Arrangement der Chaconne von Ichiro Nodaira

Isabel Charisius, Fabian Aschwanden,Gregor Bugar, Katrin Burger, Viola Isabel Charisius, Einstudierung

 

11:45 Uhr, Diskussion 

 

12:00 Uhr, Musik: IN RESONANCE für Viola und Stimme (2021)

Charlotte Hug, Dozentin für freie Improvisation

 

12:10 Uhr, Statement: Musik mit Musik. Das Werk ist Netzwerk

Prof. Johannes Kreidler, Musik Akademie Basel, FHNW

 

12:20 Uhr, Statement: Digital Listening of the Chaconne

Dr. Paula Harper, Columbia University in the City of New York, The Department of Music

 

12:30 Uhr, Musik:

Johann Sebastian Bach (1685 – 1750)

Arrangement der Chaconne für 8 Saxofone von Beat Hofstetter (2020/2021)

Eliska Holeckova, Robin Bartholini, Nadine Speziga, Rafael Frei, Sofia Perolo, Juan Contreras

Beat Hofstetter und Sascha Armbruster, Einstudierung

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12:45 Uhr, Zusammenschau 

Prof. Dr. Matthias Tischer, Hochschule Neubrandenburg

 

12:55 Uhr, Diskussion 

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